Momentaufnahmen | Nullerjahre bis 2014




Multimediale „Fundstücke“ geben weitere Einblicke in die Komplexität und Vielschichtigkeit der Geschehnisse der jeweiligen Jahre bis 2014. Diese kleinen Puzzlestücke tragen kontinuierlich dazu bei, das Gesamtbild im Kontext von Vergangenheit und Gegenwart immer weiter zu vervollständigen.


Bildlink zur Filmcommission Berlin Brandenburg I Funkhaus Nalepastraße

Funkhaus Berlin – Ein stiller Riese vor dem Wandel

Im Jahr 2014 ist das Funkhaus Berlin in der Nalepastraße noch immer ein Geheimtipp für Filmschaffende, Fotograf:innen und Musiker:innen mit Sinn für Geschichte und Atmosphäre. Das weitläufige Gelände, in den 1950er-Jahren für den Rundfunk der DDR errichtet, beeindruckt mit einer Architektur, die durch klare Linien, hochwertige Materialien und monumentale Raumwirkungen überzeugt – ein Ort zwischen Funktionalität und einer großen Erhabenheit.

Die Film Commission Berlin Brandenburg vermittelt das Ensemble zu dieser Zeit regelmäßig als außergewöhnliche Dreh-Location – für Spielfilme, Musikvideos und klassische Konzertaufnahmen. Besonders begehrt dabei der große Aufnahmesaal eins - bekannt für seine herausragende Akustik und seine feierliche, fast sakrale Ausstrahlung.

Doch es ist eine Zeit des Übergangs. Für das Jahr 2015 steht ein Eigentümerwechsel bevor, der neue Nutzungsperspektiven mit sich bringt: Die denkmalgeschützten Bauten sollen in einen zeitgemäßen Kreativstandort verwandelt werden – mit Start-ups, Tonstudios, Eventflächen und einem Fokus auf elektronische Musik, Subkultur und internationale Vermarktung. Kommerzielle Großveranstaltungen wie Konzerte, Partys und Firmen-Events gelten als wirtschaftlich attraktiver als die sensiblen Produktionsbedingungen von klassischer Musik oder Film.

So endet eine Ära – die des stillen, konzentrierten Arbeitens in einem der atmosphärisch dichtesten Orte Ostberlins. Wer sich ein Bild vom denkmalgeschützten Teil des ehemaligen DDR-Rundfunkzentrums noch vor dem Besitzerwechsel 2015 machen möchte, fühle sich eingeladen zu einer visuellen Zeitreise I Location-Galerie der Filmcommission Berlin Brandenburg mit 48 Aufnahmen ...



Private Aufnahmen des Zeitzeugen Jörg Wendt


Blicke durchs Fenster in den Hörspielbereich, auf einen Schrank mit alten Bändern, auf zerstörte Technik, auf verschiedene Böden wie Kies, Steine, Sand usw. sowie auf die Treppe mit verschiedenen Belägen

Das Fernsehen des RBB zeigt erstmalig die Film-Dokumentation "Funkstille" mit folgender Anmoderation: "Die meisten Tage dämmert das ehemals so lebendige Areal an der Spree vor sich hin wie im Wachkoma. "Funkhaus Berlin" steht am Eingang des denkmalgeschützten Gebäudes. Ein Film über ein Haus mit Vergangenheit und einer ungewissen Zukunft." Harald Quist: Funkstille




Februar 2013 | CTM Festival im Funkhaus Nalepastraße

Sechs Stunden lang dreht sich an einem 2. Februar alles um „Das Kind des Goldenen Zeitalters“ - um das Subharchord. Gebaut wurde es in den 1960er Jahren in Ost-Berlin. Damals war es ein seiner Zeit vorauseilender elektronischer Klangerzeuger, von dem nur sieben insgesamt gebaut wurden. Das Subharchord unterscheidet sich von herkömmlichen Synthesizern dadurch, dass es subharmonische Klänge oder „Untertöne“ einer bestimmten Note erzeugt, die im Gegensatz zu den bekannteren „Obertönen“ in der Natur nicht existieren.

In dieser besonderen Veranstaltung im großen Aufnahmestudio "Saal 1" im ehemaligen DDR-Funkhaus verweist zunächst Ina Pillat auf ihren Dokumentarfilm, der dann neun Jahre später im Rahmen des »Soundwatch Music Film Festivals« unter dem Titel »Subharchord – A Future That Never Happened« auch in Berlin erstmals überhaupt zur Aufführung kommen wird. Gerhard Steinke, seit 1956 Leiter des Labors für Akustisch-Musikalische Grenzgebiete und u. a. verantwortlich für Einführung der Rundfunk-Stereofonie in Ostdeutschland - hält einen multimedialen Vortag und spricht in einer von Carsten Seiffarth moderierten Runde u. a. auch mit Frederic Rzewski über seine Komposition "Zoologischer Garten". Erzeugte Klänge werden im Anschluss daran mit Frank Bretschneiders "Kippschwingung" und "Biosphere & The Pitch" dem aufmerksamen Publikum zu Gehör gebracht.

Bildliche Eindrücke in einem Album zusammengefasst unter "CTM.13 - Subharchord - A Child of the Golden Age". Auf der Website des norwegischen Künstlers Geir Jenssen (Biosphere) ergänzend dazu klangliche Eindrücke auf dessen Website unter "Das Subharchord" ...


Momentaufnahmen | Nachwendejahre bis 2014





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