Überblick I Block A
Herr Besser erinnert sich auch noch an vier Sendestudios im ersten Stock des A-Blocks – die Kontrollräume K1 bis K4. Sie waren für den Sendebetrieb im neuen Funkhaus an der Nalepastraße vorgesehen.
Mit der Umstrukturierung des Deutschen Demokratischen Rundfunks im September 1952 wurden alle Landessender – in Dresden, Weimar, Schwerin und Halle, ebenso wie das Funkhaus Potsdam und der MDR Leipzig – zu Studios herabgestuft. Sie hatten von da an nur noch die Aufgabe, Beiträge für das zentrale Programm aus Berlin zuzuliefern. Dieses Programm wurde zunächst unter den Bezeichnungen Berlin I, Berlin II und Berlin III geführt. Da einzelne Sendungen zwischen den Programmen wiederholt wurden, gab es bald keine echten Regionalprogramme mehr. Das stieß bei den Hörerinnen und Hörern auf massive Kritik. Daher verfügte das Staatliche Rundfunkkomitee schon bald die Wiedereinführung von Regionalsendungen – anfangs allerdings nur 30 Minuten pro Tag. Mit der gleichzeitigen Neugliederung der DDR in Bezirke (ebenfalls im September 1952) entstand zusätzlich die Notwendigkeit, in den neuen Bezirkshauptstädten Rundfunkstudios einzurichten. Das Funkhaus Potsdam mit dem Studio Frankfurt/Oder wurde organisatorisch zunächst dem Berliner Rundfunk unterstellt, später dann Radio DDR angegliedert. Auch die Radioprogramme erhielten schrittweise ihre alten Namen zurück: Zuerst wurde der Deutschlandsender reaktiviert, dann der Berliner Rundfunk, und 1956 schließlich Radio DDR gegründet.
Die Kontrollräume K1 bis K3 waren bereits vorhanden, den vierten baute man als Ersatz hinzu. Außerdem befanden sich im Flur der ersten Etage mehrere P-Räume sowie ein Aufnahmeraum für besondere Produktionen (R1). Gegenüber lagen etwa sechs bis acht Cutterräume, die für die Bearbeitung von Tonbändern genutzt wurden.