Momentaufnahmen | 2024




Multimediale „Fundstücke“ geben weitere Einblicke in die Komplexität und Vielschichtigkeit der Geschehnisse von Monaten eines weiteren Jahres. Es sind kleine Puzzlestücke, die dazu beitragen, das Gesamtbild im Kontext von Vergangenheit und Gegenwart zunehmend mehr zu vervollständigen.

„Lebensgefühl zwischen Funkhaus und Spree - die Nalepastraße in Berlin“

So der Titel einer Sendung des rbb-Heimatjournals, die im Juni 2024 ausgestrahlt wurde. Gern sei auf sie verwiesen, weil im Fernsehbeitrag ab Minuten 14:54 auch Christian Block im geteilten YouTube-Video als Guide in Aktion zu sehen ist:

Anmerkung zum Beitrag: Auch wenn Kurt Masur zu Lebzeiten sehr oft im Saal 1 mit seinen Musiker:innen unterschiedlichste Werke aufnahm: 1000 waren es ganz sicher nicht, wie fälschlicherweise Christian Block Aussage interpretiert wurde. Auch führt das Ende des so genannten Hörnchengangs nicht in die "Zukunft der Töne" - dem Monom, welches Teil des Blocks D und nicht Teil des B-Blocks ist.



Am 29. Mai 2024 wurde der inzwischen entkernte Block E-R - ehemals das Haus der ehemaligen DDR-Rundfunksender - zum Drehort:

Die freie Fernsehautorin und Regisseurin Angela Scheele lud ein Team von "Trockland" zusammen mit der ehemaligen DDR-Rundfunkmusikredakteurin zu Dreharbeiten in die Nalepastraße ein. Gedreht wurde für eine Kulturdokumentation, die allgemein betrachtet überraschende Einblicke in die Welt der Plattenbauten und der Ostmoderne gibt, die auch Künstler:innen aus Westdeutschland inspiriert und es sogar bis ins MoMA nach New York geschafft hat und zeigt, dass Architektur, Design und Kunst eine soziale Funktion übernehmen können. Gleichzeitig geht der Film der Frage nach, wie aus Plattenbausiedlungen lebendige Architektur entstehen und wie die Zukunft der "Platte" aussehen kann. Auch die der Platte "E-R" - ab Minuten 28:21 - in "Das Comeback der Platte - Identität, Kultur und Wohnraum ".



Im Frühjahr 2024 verabschiedete sich der DDR-Rundfunk-Zeitzeuge Wolfhard Besser als Vor-Ort-Führer durch den denkmalgeschützten Part des heutigen Funkhauses Berlin. Für seinen unermüdlichen Einsatz über Jahrzehnte hinweg sei ihm insbesondere an dieser Stelle sehr gedankt.

Erfreulicherweise war der Autor, Dramaturg und Hörfunkregisseur, Matthias Thalheim, bereit dazu, die nun entstandene Lücke zu füllen. Zusammen mit Zeitzeugin Elisabeth Heller, die bereits seit 2023 neben ihrer virtuellen Zeitreise ebenfalls im Auftrag des Funkhauses durch noch begehbare Räume des ehemaligen DDR-Rundfunks Berlin führt.

Christian Block, der sich mittlerweile nun auch schon seit 2006 auf dem Funkhausgelände zu Hause fühlt, führt ebenso durch die drei Gebäudekomplexe des heutigen Funkhauses Berlin.



DRA in Babelsberg | Foto: Wolfhard Besser

Einst in der Nalepastraße produziert – jetzt in Babelsberg archiviert

Das Septemberheft 2023 „jot.w.d.“ erinnerte auf Seite 16 an ein denkwürdiges Ereignis vor 100 Jahren – an die Gründung der ersten deutschen Radiostation am 29. Oktober. Und zwar in Berlin. In den darauffolgenden Monaten begannen weitere Rundfunkstationen ihre Sendetätigkeit – wie zum Beispiel der Mitteldeutsche Rundfunk in Leipzig am 1. März 1924. In diesen 100 Jahren haben sich in den Archiven der deutschen Rundfunkanstalten viele wertvolle Musikaufnahmen, historische Tondokumente und andere Archivalien angesammelt; auch im DDR-Rundfunk in der Nalepastraße. Was ist aus den umfangreichen Beständen des DDR-Rundfunks nach dessen erzwungener Abwicklung Ende Dezember 1991 geworden? Antworten darauf gibt Zeitzeuge Wolfhard Besser ...



LeseProbe auf der Website des Verlages

DT64 · Podiumdiskothek · COVERland

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Fünf Jahrzehnte erlebte Radiogeschichte – von Stefan Lasch und damit von einem Insider erzählt. Der Autor begibt sich auf eine biografische, technische und politische Zeitreise vom analogen Staatsrundfunk zum digitalen Bürgerradio. Die persönliche Erinnerung ist dabei unterhaltsam angereichert mit bisher nicht veröffentlichten Dokumenten, fast vergessenen Fakten, Zeitzeugenaussagen und zahlreichen Abbildungen.

Stefan Lasch, damals noch Tonmeister-Student an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin und »Schallplattenunterhalter«, erlebte am 19. Juli 1973 eine Premiere: seine erste eigene Sendung, die »DT64-Podiumdiskothek«. An diesem Tag wurde Radio seine Leidenschaft.

Mit der Sendung »COVERland – musikalische Nachspiele« ist er heute noch on air. 

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50 Jahre Radio – Buchpräsentation am 08.03.2024 | Beitrag dazu von Joachim Dresdner



Vladimir Jurowski und das RSO | Foto: P. Meisel

Das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, das vierzig Jahre lang seine Heimat im DDR-Funkhaus Nalepastraße in Oberschöneweide hatte, lädt im Juni 2024 zu einem ereignisreichen Wochenende ein.

Die Besucher:innen erwartet eine Vielfalt von Veranstaltungen, darunter Orchesterkonzerte, eine Late-Night-Show mit DJ und elektronischer Musik, Kammermusik sowie ein sorgfältig zusammengestellter Familientag mit einem bunten Programm sowohl im Innen- als auch im Außenbereich. Siehe auch 100 Jahre RSO ...

Das vollständige Wochenendprogramm finden Sie auf der Website des RSO ....



Im Februar 2024 präsentiert die ARD-Audiothek zwei Hörspielproduktionen aus den Jahren 1985 und 1986. Matthias Thalheim, ein Zeitzeuge und damals daran Mitwirkender, möchte daran erinnern und zum Hören einladen.

1986: Rundfunkproduktion der DDR mit Götz Schulte, Steffen Mensching, Bärbel Röhl, Ruth Glöss, Heide Kipp, Hans-Joachim Hanisch u. v. a. | Hörspielbearbeitung: Matthias Thalheim | Regie: Joachim Staritz: Erich Kästner: Fabian oder: Der Gang vor die Hunde

1985: Rundfunkproduktion der DDR | Das Buch wurde 1985 von Matthias Thalheim als Hörspiel für den Rundfunk der DDR bearbeitet. Dramaturgie: Heide Böwe, Musik: Thomas Natschinski, Regie: Barbara Plensat, mit Kurt Böwe (Erzähler), Ulrike Krumbiegel (Claire), Gunter Schoß (Wolfgang), Georg Helge (Kastellan), Dagmar Manzel (Lissy Aachner). Die Produktion war 1987 der DDR-Beitrag zum Prix Italia: Rheinsberg. Ein Bilderbuch für Verliebte - Nach Kurt Tucholsky | siehe auch Wiki-Eintrag



Im Block C gab es zu DDR-Rundfunkzeiten einen kleinen Raum für eigene "Abhörgruppen". Diese setzten sich zusammen aus Produzenten, Tonmeistern, Toningenieuren und Musikredakteuren, die gemeinsam an einer Vielzahl von Projekten – von Musikaufnahmen über Hörspiele und Features bis hin zu musikalisch-feuilletonistischen Sendungen – arbeiteten.

Star1 in den Achtzigern | Foto: J. Meinel

Star1 2024 | ubriks-music

Der Referenz-Abhörraum, einst entworfen von dem Akustiker Kurt Huhn und Wolfgang Lau, dem Cheftoningenieur der Studiotechnik Rundfunk, verfügt über ein Volumen von 150m³. Diese Größe und Form sind ideal, um Klang besonders gut zu übertragen – ein Effekt, der bis heute anhält. Ursprünglich mit 20 Plätzen ausgestattet, nutzt der Raum spezielle Materialien, die unerwünschte Echos dämpfen. Alles im Raum ist symmetrisch angeordnet, was dazu beiträgt, dass man verschiedene Töne gleichzeitig von verschiedenen Seiten besonders klar und ausgewogen hören konnte/kann.

Seit 2020 arbeitet das junge Team um Jan Ubriks im eigens restaurierten Studio Star 1. Dazu vertiefende Gedanken von Jan Ubriks:

Zu Beginn des Jahres 2024 winterliche Impressionen vom Gelände des früheren DDR-Rundfunkzentrums mit einem Rückblick auf die Momentaufnahmen 2023

Wechselbanner mit Blicken auf die einzelnen Blöcke auf dem Gelände des früheren DDR-Rundfunkgeländes | © Elisabeth Heller | Gelände-Übersicht


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